Artikel im Grenz Echo

2. Oktober 2018
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In einigen Monaten feiert der Patienten Rat & Treff seinen 40. Geburtstag. So lange will die Einrichtung aber nicht mehr warten, um die Weichen für eine digitale Neuausrichtung zu stellen. Moderner und übersichtlicher möchte sich der PRT im Netz präsentieren. Denn die Patienten sollen dort abgeholt werden, wo sie anklopfen –und das ist immer häufiger auch online.

Patienten Rat & Treff will näher ran an die Bürger

 

Von Martin Klever

„Viele Menschen fragen sich weiterhin, was der PRT ist, was er macht“, ist Präsident Eddy Klein überzeugt.

Dabei lesen sich die nackten Zahlen durchaus beeindruckend. Rund 2.500 Anfragen unterschiedlicher Art werden jedes Jahr an den PRT herangetragen – sowohl aus dem Norden der DG, wo die Einrichtung an der Aachener Straße in Eupen über eine feste Anlaufstelle verfügt, als auch aus dem Süden. Die Kernthemen sind aktuell in den Bereichen Prävention, Ernährung, Bewegung und mentale Gesundheit angesiedelt. Sie werden in Form von Kampagnen, Kursen und Informationsveranstaltungen angegangen. Allen voran die Diabetes-Problematik findet in der Arbeit des Patientenrats ihren Niederschlag. „Durch frühzeitige Aufklärung, Sensibilisierung und Hilfestellung möchten wir der Bevölkerung Informationen an die Hand geben“, erklärt Mitarbeiterin Stephanie Wermeester. Und dies erfolgt oftmals sehr pragmatisch. So haben sich die angebotenen Blutzuckermessungen längst als fester Bestandteil im Dienstleistungsangebot etabliert. Nicht weniger erfolgreich war die jüngste Kampagne zur Hautkrebsvorsorge. 250 Anmeldungen waren beim PRT eingegangen, wovon letztlich 100 in konkreten Untersuchungen mündeten. „Ein voller Erfolg, wenngleich die Dermatologen leider bei acht Personen Hautflecken feststellen mussten, die sich schon bösartig verändert haben“, so Stephanie Wermeester. Aber was wäre gewesen, hätten diese Patienten erst gar nicht das PRT-Angebot wahrgenommen? „An diesen Zahlen erkennen wir jedenfalls den positiven Ansatz unserer Tätigkeiten“, ist die PRT-Mitarbeiterin überzeugt.

Noch mehr auf die Bürger zugehen, abklopfen, welche Gesundheitsfragen sie beschäftigen. Das will der Patientenrat in Zukunft noch mehr. „Wir wollen noch stärker an den aktuellen Themen dran sein“, gibt Verwaltungsratspräsident Eddy Klein die Marschrichtung vor. Eine Rolle dürften dabei die Herausforderungen spielen, die mit dem Krankheitsbild Demenz verbunden sind. Auch das große Feld der Patientenrechte gehört in seinen Augen dazu. „Und so gibt es eine ganze Reihe von Punkten, die für uns visionär wichtig sind“, betont Klein. Dies ließe sich sicherlich mit einer Personalaufstockung besser bewerkstelligen, aber auch eine kontinuierliche Fortbildung sei da unumgänglich.

Beim Blick in die Zukunft soll den Mitarbeiterinnen des Patienten Rat & Treff aber vor allem eines nicht verlorengehen: die Empathie. „Denn was nützt uns das große Fachwissen und die ganzen Studien, wenn wir den Bürgern nicht zuhören können“, folgert Eddy Klein.www.patientenrat.be