Corona-Zeiten gemeinsam gut überstehen – So schützen Sie Ihre mentale Gesundheit!

23. März 2020
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Das Leben vieler Menschen hat sich seit den Ereignissen des Coronavirus schlagartig geändert. Ein jeder spricht von Quarantäne und social Distancing, man soll möglichst zuhause bleiben – und wenn nach draußen – nur mit den Menschen, mit denen man unter einem Dach lebt. Diese Maßnahmen helfen, den Virus und seine Ausbreitung zu verlangsamen, jedoch sind viele Menschen mental nicht auf diese Ausgrenzung vorbereitet. Es ist nicht immer eine leichte Zeit. Wir haben aber auch Glück im Moment, dass das Wetter uns wohlgesonnen ist und die Sonne für uns scheint, die Pflanzen fangen an zu blühen, … Doch was können wir für uns tun, um die Zeit gut zu überstehen? Was können wir für unser psychisches Wohlbefinden tun? Untenstehend finden Sie einige Tipps und Empfehlungen, wie Sie Ihre mentale Gesundheit nicht gefährden.
  1. Nachrichten verfolgen:

Es ist in aller Munde, ob man das möchte oder nicht, Corona ist das Thema Nummer 1. Definieren Sie die Zeit, um die Nachrichten zu verfolgen. Die kontinuierliche Überwachung aller Aktualisierungen kann Angst auslösen und man kann an nichts anderes denken.

Nehmen Sie sich Zeiten am Tag an denen Sie die Nachrichten schauen und beschäftigen Sie sich danach mit etwas anderem.

Wichtig! Schauen Sie auch nicht unbedingt die Nachrichten vor dem Schlafengehen.

  1. Nicht verrückt machen lassen:

Beschränken Sie sich auch auf zuverlässige Quellen bei den Nachrichten, denn es gibt viele gefälschte Nachrichten. Nicht nur der neue Trasch und Klatsch vom Nachbar, auch die sozialen Netzwerke wie Facebook oder Instagram können dazu führen, dass man falsch informiert wird oder unnötig beunruhigt durch andere Kommentare. Vertrauen Sie nur den Informationen von öffentlichen Behörden, den Gesundheitsämtern und Ministerien, sowie den Fachinstituten (beispielsweise Robert-Koch-Institut).

  1. Auch wenn Sie meinen, jeder würde nur noch von Corona sprechen – tauschen Sie sich aus.

Wenn Sie Angst vor den kommenden Zuständen haben, Sie die Situation beunruhigt oder selbst nicht wissen wohin mit Ihnen: sprechen Sie Ihre Sorgen im Freundes- und Familienkreis an. Sicher sind Sie mit Ihren Ängsten und Ihren Überlegungen nicht allein. Ein jeder hat mit den neuen Umständen zu kämpfen, es zeigt sich nur bei jedem anders. Vertrauen Sie auf Gespräche und lassen Sie Ihre Gefühle freien Lauf. Wenn Sie merken, dass Sie Hilfe brauchen, dann zögern Sie nicht lange und suchen einen Gesprächspartner, sei die Familie, Freunde, Nachbarn, der Hausarzt oder die Telefonhilfe (108).

  1. Behalten Sie eine Routine

Auch wenn Sie mehr Zeit haben als sonst, viel mehr schlafen und fernsehen könnten, behalten Sie eine gewisse Routine bei.  Erstellen Sie für sich und Ihre Familie einen detaillierten Tagesplan für die nächsten Tage: Frühstück, ein kurzer Spaziergang, Aufgaben für die Schule, Spielzeit, …  So verfallen Sie nicht in einen „Trott“, der sie runterziehen könnte. Struktur schafft Sicherheit und Halt, vor allem in unsicheren Zeiten.

 

  [1]

  1. Nehmen Sie sich auch Zeit, mit Ihren Kindern über die Ereignisse zu sprechen.

Auch Kinder brauchen Erklärungen zur neuen Situation und Hilfe im Umgang mit Stress. Haben Sie ein offenes Ohr für Fragen.

Hier ein kleines Video für Kinder, wo das Virus einfach erklärt wird: https://www1.wdr.de/mediathek/av/video-corona–fuer-kinder-erklaert-100.html

  1. Essen Sie gesund:

Experten wissen, dass in Stresssituationen das Verlangen nach Alkohol, ungesundem, fettigem Essen und Süßem erhöht ist. Der Verzehr dieser Lebensmittel scheint es uns in diesem Moment richtig gut zu tun – jedoch wissen die Experten auch, dass diese Art von Befriedigung ein Start in einen Teufelskreis sein kann. Ungesundes Essen demotiviert und macht auf Dauer schlapp und müde.

Essen Sie also gesund und ausgewogen, planen Sie – auch wenn Sie zuhause sind, Ihre Mahlzeiten vor. Vergessen Sie Zwischenmahlzeiten nicht : Obst sollte dann auf dem Plan stehen.

  1. Familie und Freunde:

Bleiben Sie in Kontakt mit Freunden und Familie. In der heutigen virtuellen Welt sind dem keine Grenzen gesetzt: Machen Sie Videoanrufe oder schicken Sie sich gegenseitig Videos zu, verabreden Sie sich online im Videochat, …

Geben Sie anderen weiterhin das Gefühl dass Sie sie brauchen – das hilft Ihnen auch, Ihren Platz bei Familie und Freunde beizubehalten und sich nicht alleine zu fühlen.

  1. Machen Sie mal was Neues :

Sie können auch die Gelegenheit nutzen, etwas Neues zu lernen. Nehmen Sie an einem Online-Sprach-Kurs teil, lesen Sie ein Buch, entrümpeln Sie Räume oder ordnen Sie die Küche neu.

Testen Sie Rezepte, bei denen Ihnen sonst die Zeit fehlt. Oder gehen Sie in den Keller und kochen mit den Lebensmitteln, die vielleicht schon etwas länger dort rumstehen.  Tun Sie Dinge, Die Sie sonst nicht tun könnten- oder würden.

  1. In Bewegung bleiben

Bleiben Sie in Bewegung. Das ist gerade, wenn man in Quarantäne ist, leichter gesagt als getan, aber auch möglich. Viele Fitnessstudios oder andere Anbieter haben die Situation erkannt und Online Kurse angeboten. So findet man auch auf anderen Plattformen, wie Youtube zum Beispiel, kostenlose Videos.

  1. Worauf Sie Lust haben

Tun Sie, worauf Sie Lust haben und was Ihnen gut tut: Schauen Sie Fernsehen oder Serien, Gesellschaftsspiele, Lesen oder Schreiben Sie, versuchen Sie Entspannungsübungen, … Lassen Sie das Leben auf sich zukommen und denken Sie daran, dass ein positives Gedankengut sowohl einen Einfluss auf die Psyche, als auch auf das körperliche Wohlbefinden hat!

Sie benötigen Hilfe?

Fragen zu generellen Themen zum Coronavirus liefert das Ministerium unter der Hotline 0800/23 032.

Der telefonische Bereitschaftsdienst des BTZ (Beratungs- und Therapiezentrum) ist unter der 087-140 180 (Eupen) und 080-65 00 65 (St. Vith und Bütgenbach) erreichbar von Montag bis Freitag 9:00-12:15 Uhr und Montag bis Donnerstag 13:15-17:15 Uhr.

Die Telefonhilfe der anonymen Lebenshilfe unter der Runfunmmer 108 ist auch jederzeit zum Reden erreichbar. Die geschulten und vertrauenswürdigen MitarbeiterInnen stehen den Hilfesuchenden zur Seite; sie nehmen die Bedürfnisse der Ratsuchenden ernst und hören zu.

Psychologinnen aus der Region bieten ihre Unterstützung im Umgang mit dieser Ausnahmesituation an.
Auch für die DG gibt es einen Kontakt:
Psychologin Anne Kever ist mittwochs zwischen 18 und 20 Uhr belgischer Zeit per Whatsapp unter der Nummer +1 929 204 54 72 zu erreichen.
Weitere Infos zu der Initiative hier

Weitere, hilfreiche Informationsquellen:

 

 

 

[1] Quelle:

https://www.lernfoerderung.de/blog/tagesplan-fuer-die-ausgangssperre/

https://www.vrt.be/vrtnws/nl/2020/03/17/de-psychologische-gevolgen-van-quarantaine-en-wat-we-daaraan-kun/?fbclid=IwAR0fqpcIJ4qbns0AMborJ4Cmu7p_pqJidZKFeo209oLX4z2b6oSDOfHbZ64