An Laura Krämer- Ernährungsberaterin

Ich bin Laura Krämer, Ernährungsberaterin im Krankenhaus St. Josef in St.Vith wo ich im Bereich der klinischen Ernährungsberatung arbeite. Das heißt, ich betreue die hospitalisierten Patienten.

Was isst du am liebsten/was isst du gar nicht gerne?

Es gibt nicht viel, was ich nicht esse… Aber an oberster Stelle meiner Lieblingsgerichte steht Pasta. Nudelgerichte in allen Variationen esse ich sehr gerne. Jedoch versuche ich höchstens einmal die Woche Nudeln zu essen.

Bunte Salatteller mag ich auch gerne. Vor allem jetzt im Sommer.

Auf was ich hingegen gut verzichten kann, sind rotes Fleisch und gebratener Chicorée.

Hast du eine besondere Ernährungsweise (Veggie, Vegan, Flexitarier, Paleo,…)?

Nein, ich habe keine besondere Ernährungsweise. Ich esse von allem.

Was darf deiner Meinung nach in einer gesunden Ernährung nicht fehlen?

Um die Grundregeln einer gesunden Ernährung zu verstehen, finde ich die Ernährungspyramide ein gutes Anschauungsbeispiel. Sie zeigt uns, auf was es zu achten gilt.

Ich persönlich arbeite gerne mit der aktualisierten Ernährungspyramide von „Food in action“.

In wenigen Punkten zusammengefasst, finde ich folgendes wichtig:

-Viel trinken: vor allem stilles Wasser und ungesüßten Tee
-Ballaststoffreiche Kost: viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte
-Gute Wahl von Fetten: tierische Fette öfter durch pflanzliche ersetzen
-So wenig Haushaltszucker wie möglich konsumieren

 

In wiefern denkst du, ist deine Ernährungsweise nachhaltig?

Ich achte sehr darauf, saisonale Lebensmittel aus der Region zu kaufen. Zur Unterstützung der hiesigen Landwirte und Lebensmittelproduzenten und zur Schonung der Umwelt, da lange Transportwege wegfallen. Zudem sind vor allem Gemüse und Obst, welches saisonal und lokal gekauft werden, oft weniger mit Schadstoffen belastet und frischer. Sie enthalten mehr Vitamine und Mineralstoffe, da zeitaufwendige Zwischenetappen wie das Verpacken der Lebensmittel, Lagerungen und lange Transportwege wegfallen.

Ein anderer Punkt, der mir sehr wichtig ist, ist das Einsparen von Plastik. Wasser kaufen wir entweder in Glasflaschen, meistens trinken wir aber einfach unser sauberes Leitungswasser.

Obst und Gemüse, welches im Supermarkt in Plastik verpackt ist, kommt nicht in den Einkaufswagen, und auch Fertigprodukte werden nur ganz selten gekauft.

Bio, ja oder nein, warum?

Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich kaufe keine Bioprodukte.

Die geprüften Bioprodukte enthalten weniger Pestizide und Chemikalien und sind in den meisten Fällen umweltschonender, was einen sehr positiven Punkt darstellt.

Viele Studien haben aber auch gezeigt, dass Bio-Lebensmittel zwar etwas weniger Schadstoffe aufweisen, aber nicht nährstoffreicher sind als die herkömmlichen Produkte, und kein geringeres Gesundheitsrisiko bergen.

 

Wie siehst du die Ernährung der Zukunft?

Durch meine Bachelorarbeit war ich positiv über die gesunden und bewussten Essgewohnheiten der Ostbelgier überrascht. Zudem durfte ich feststellen, dass die jungen Familien sehr viel Wert darauf legen, ihre gesunde Lebensweise an ihre Kinder weiterzugeben. Das fand ich wirklich toll!

Zudem gibt es in fast allen Schulen regelmäßig Kampagnen über die gesunde und bewusste Ernährung.

Für die Zukunft würde ich mir noch sehr wünschen, dass die Nahrungsmittel auf der ganzen Welt gerechter verteilt werden. Es ist traurig zu sehen, wie viele Lebensmittel in den Industriestaaten in der Mülltonne landen, die in anderen Teilen der Welt dringend gebraucht würden.

Verrätst du uns noch deine ultimativen gesunde Lifestyle Tipps für die Bürger der DG?

Neben einer gesunden Ernährung sollte man versuchen, sich sportlich zu betätigen. Es gibt so viele verschiedene tolle Sportarten, da ist für jeden etwas dabei. Und wenn es „nur“ ein ausgiebiger Spaziergang ist. Jeder so, wie er kann.

Sport reduziert Alltagsstress, lässt uns besser schlafen, beugt Übergewicht und verschiedene Krankheiten vor, stärkt das Immunsystem und hilft gegen schlechte Laune J.

Und last but not least ist es auch wichtig, sich ab und zu mal etwas ohne schlechtes Gewissen zu gönnen. Ohne ans Kalorienzählen zu denken.