
Doch wie lange soll man überhaupt in der Sonne bleiben – und wie viel Schutz bietet Sonnencreme wirklich? Das hängt ganz von deinem Hauttyp und dem richtigen Umgang mit Sonnenschutzmitteln ab!
Hauttypen und Eigenschutzzeit
Jeder Mensch hat eine individuelle Eigenschutzzeit – das ist die Zeit, in der die Haut ohne Sonnencreme in der Sonne bleiben kann, ohne Schaden zu nehmen. Sie hängt vom Hauttyp ab:
Wie lange man sicher in der Sonne bleiben kann, hängt vom eigenen Hauttyp und dem verwendeten Sonnenschutzmittel ab. Mit einer einfachen Faustregel – basierend auf der natürlichen Eigenschutzzeit der Haut – lässt sich die individuell geschützte Aufenthaltsdauer in der Sonne gut abschätzen:
Beispiel: Eine Person mit Hauttyp 1 hat eine Eigenschutzzeit von etwa 10 Minuten.
Wird eine Sonnencreme mit LSF 30 verwendet, ergibt sich: 10 Minuten × 30 = 300 Minuten (also 5 Stunden). Wichtig: Diese Zeit darf nicht komplett ausgenutzt werden! Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt, nur etwa 60 % der berechneten Schutzzeit tatsächlich in der Sonne zu bleiben. In diesem Beispiel wären das: 300 Minuten × 0,6 = 180 Minuten (3 Stunden).
Beachte: Kinderhaut braucht besonderen Schutz!
Sie ist dünner, empfindlicher und noch nicht vollständig ausgereift. Der natürliche Eigenschutz beträgt deshalb maximal 10 Minuten. Besonders bei Kindern und Jugendlichen können Sonnenbrände das Risiko, im späteren Leben an Hautkrebs zu erkranken, um das Zwei- bis Dreifache erhöhen. Deshalb gilt: Kleinkinder sollten möglichst nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden. Wenn Sonnenkontakt unvermeidbar ist, muss auf geeignete Kleidung geachtet werden und zusätzlich eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50+ großzügig aufgetragen werden.
Achte auf den UV-Index!
Der UV-Index zeigt an, wie stark die Sonnenstrahlung aktuell ist – du findest ihn in den meisten Wetter-Apps oder Online-Wetterdiensten. Je höher der UV-Index, desto schneller kann die Haut geschädigt werden – auch wenn es bewölkt ist. Ab einem UV-Index von 3 wird Sonnenschutz empfohlen.
Das richtige Sonnenschutzmittel wählen und anwenden
Beim Kauf und bei der Anwendung des Sonnenschutzmittels sollte auf folgendes geachtet werden:
🔹 Ausreichend hoher LSF: Mindestens LSF 30 bei Erwachsenen, LSF 50+ bei Kindern, empfindlicher Haut oder in starker Sonne (z. B. am Wasser oder in den Bergen)
🔹 UV-A-Schutz: Sollte deutlich auf dem Produkt angegeben sein (UV-A-Zeichen im Kreis)
🔹 Inhaltsstoffe: Achte auf mögliche allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten
🔹 Dosierung: 3–4 Esslöffel für den ganzen Körper für Erwachsene
🔹 Zeit: 20–30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne auftragen. Alle 2 Stunden nachcremen, besonders nach dem Baden, Schwitzen und Abtrocknen
Hinweis: Nachcremen verlängert die Schutzzeit nicht, es erhält nur die Schutzwirkung. Personen mit empfindlicher Haut, kleine Kinder und Schwangere wählen besser ein Sonnenschutzmittel mit physikalischen Filtern, da dies in den meisten Fällen hautverträglicher ist.
Sonnenschutz und Vitamin D
Sonnenstrahlen sind notwendig, damit unser Körper Vitamin D produziert. Würden wir uns kaum im Freien aufhalten oder uns immer nur mit hohem Sonnenschutz im Freien bewegen, würde unser Körper sehr wahrscheinlich zu wenig Vitamin D produzieren. Zu viel Sonne bringt uns nicht mehr Vitamin D, wenn die Vorräte aufgefüllt sind. Vitamin D kann hierzulande nur von März bis November von unserem Körper produziert werden.
Geht also maßvoll mit der Sonne um, vermeidet die Sonne in der Mittagszeit und seid wachsam mit eurer Haut!
Richtig oder falsch?
Kann man hinter einer Glasscheibe oder bei bewölktem Himmel einen Sonnenbrand bekommen? Welche Sonnenmythen stimmen wirklich, und welche sind nur falsch?
Teste dein Wissen über Sonnenschutz in den Kurzvideos der Stiftung gegen Krebs