Unsere Tipps für eine Zukunft die schmeckt

Unsere Ernährung steht aktuell im Mittelpunkt vieler Herausforderungen: Gesundheit, Umwelt, lokale Wirtschaft, Genuss. Dabei beeinflusst unsere Ernährungsweise und die Ernährungswirtschaft unseren Planeten erheblich und ist so nicht länger tragbar.

Der ökologische Fußabdruck Belgiens resultiert zu ca. 25% aus unserer Nahrung was u.a. auch auf Herstellung, Transport, Lagerung, Verarbeitung und Entsorgung zurückzuführen ist.
Hinzu kommt, dass 30% der erzeugten Lebensmittel verschwendet werden. In anderen Worten heißt 1 von 3 Lebensmitteln.
Lebensmittelverschwendung ist typisch für unsere Konsumgesellschaft und eine der größten Herausforderung, denn die essbaren Ressourcen sind begrenzt und einen Planeten B gibt es nicht.

Laut ADEME (1) ist der Haushalt das Bindeglied im Verbrauch, das den größten Einfluss auf Lebensmittelverluste und -verschwendung hat: 33 %, verglichen mit 32 % auf der Produktionsebene, 21 % auf der Verarbeitungsebene und 14 % auf der Vertriebsebene. In Belgien wirft eine Familie schätzungsweise zwischen 15 und 25 kg Lebensmittel pro Jahr weg.

Anhand dieser Zahlen wird schnell klar: Wir müssen lernen Lebensmittel wieder WERTzuschätzen.

Daneben spielt auch das, WAS wir essen eine große Rolle.
Experten sind sich einig, dass eine auf die Umwelt angepasste Ernährungsweise dazu beiträgt die globalen Probleme zu reduzieren.

Gesund, lecker und nachhaltig essen

Eine nachhaltige Ernährung, die schmeckt und gesund ist enthält idealerweise viele Lebensmittel, die wenig CO2 Emissionen verursachen.
Konkret haben Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs einen viel kleineren ökologischen Fußabdruck als tierische Lebensmittel, erstere sollten daher vorwiegend auf dem Speiseplan stehen.
Gesund, lecker und nachhaltig heißt somit: mehr pflanzliche Lebensmittel, wesentlich weniger tierische Produkte.

Übersicht klimafreundlicher Lebensmittel:

Gemüse
Salat
Obst
Getreide
Kartoffeln
Hülsenfrüchte
Nüsse
Samen und Saaten
Pflanzliche Öle

Das kommt auch uns zugute, denn die belgische Ernährung kennzeichnet sich insgesamt wie folgt aus (2):
– übermäßiger Verzehr von rotem Fleisch, verarbeitetem Fleisch und zuckerhaltigen Getränken;
– durch unzureichenden Verzehr von Obst, Gemüse, Nüssen und Samen, Milch, Eiern und Fisch.

Weitere Kriterien für klimafreundliches Essen:

Regional und saisonal
Regionale Produkte haben kurze Transportwege, saisonale Produkte müssen nicht lange gekühlt werden und sind deshalb gut für die Umwelt.
Saisonkalender sowie Rezepte regional-saisonal: Rezepte zum Schlemmen
Direktkauf vom kleinen regionalen Produzenten oder der solidarischen Landwirtschaft.

– Bio
Bio hat den Vorteil keine umweltschädliche Pestizide einzusetzen.
Böden in der ökologische Landwirtschaft binden mehr CO2
Ist zudem auch besser für unsere Gesundheit

Lebensmittel mit schlechter CO2 Bilanz und somit spärlich einzusetzen:

Viele tierische Lebensmittel (Fleisch, Aufschnitt, Eier, Fisch)
Stark verarbeitet Lebensmittel
lang gekühlte Produkte (außersaisonales Gemüse und Obst)
Lebensmittel, die von weit wegkommen

P.S. Den Fleischkonsum zu reduzieren freut nicht nur Tier und Umwelt, sondern auch das eigene Portemonnaie. Denn wir Belgier geben das meiste unseres Essbudgets an Fleisch aus (23% Budgets) (3)


			

Bessere Planung= weniger Abfall

  1. Planvoll einkaufen: Einen Blick in den Kühlschrank und auf die Vorräte werfen, Liste machen oder App nutzen und Einkaufen mit leerem Magen vermeiden.
  2. Lose Ware bevorzugen. Wem ist nicht schonmal die 3. Paprika aus der Verpackung „schlecht“ geworden?
  3. Richtige Aufbewahrung:
    Kühlschrank übersichtlich gestalten
    Bananen und Tomaten mögen es nicht kalt und gehören nicht in den Kühlschrank. Bei Gemüse mit Blättern (Kohlrabi, Möhren) das Grün schnellstmöglich abmachen.
    Kräuter, Salat und Blattgemüse bleiben länger frisch eingewickelt in einem Tuch N.B. mit Guckloch gerät der Inhalt in Vergessenheit.
  4. Reste verwerten: Ist doch zu viel Frischware übrig so kann diese köstlich weiterverarbeitet werden z.B. zu Brot, als Suppe, in Smoothies.
    Vieles was nicht direkt gebraucht wird lässt sich prima einfrieren LINK
    Leckere Rezepte: Beste Reste-Rezepte oder Zu gut für die Tonne
  5. Mindestens haltbar bis und nicht tödlich ab
    Viele Lebensmittel sind nach dem MHD noch gut. Wichtig das MHD ist kein Wegwerfdatum. Es ist nur die Herstellergarantie, dass das Produkt bis zu diesem Datum einwandfrei ist.
    Sinne nutzen: mit Augen, Nase und Mund prüfen, ob das Lebensmittel noch genießbar ist.
  6. Lebensmittel verwenden statt verschwenden: überschüssiges Gemüse, Obst oder verpackte Lebensmittel an Freunde, Nachbarn oder in einem der Fair-Teiler in Ostbelgien weitergeben.
    Fairteiler
    App: Too good to go nutzen
  7. Natur nutzen: Jetzt im Frühjahr blüht die Natur auf und schenkt uns kostenlos zahlreiche Kräuter, Beeren, Samen.

 

Gesund ernähren und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun? Wie du siehst, geht das!
DEIN Teller entscheidet !
(1) Alimentation durable et gaspillage alimentaire – Ademe
(2) Enquête de consommation alimentaire (FSC), Sciensano 2004-2014
(3) https://statbel.fgov.be/fr/themes/menages/budget-des-menages
(4) Gegen Lebensmittelverschwendung Intradel

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